Auf der Graduierungsfeier der Fakultät Ingenieurwissenschaften wurden gleich zwei Abschlussarbeiten aus dem Bereich Leichtbau ausgezeichnet
Alljährlich werden die besten Bachelor- und Masterarbeiten ausgewählter Fachgebiete der Fakultät Ingenieurwissenschaften während der Graduierungsfeier ausgezeichnet. Am 16. Juli 2022 erhielten gleich zwei Abschlussarbeiten aus dem Lehr- und Forschungsbereich Leichtbau den Karl-Kolle-Preis. Mit den Preisträgern Anton Thomé (Bachelor Maschinenbau) und Willi Zschiebsch (Master Maschinenbau) haben gleich zwei Studenten den KARL-KOLLE-Preis erhalten, die von Prof. Robert Böhm (Professur Leichtbau mit Verbundwerkstoffen) betreut wurden.
Anton Thomé wurde für seine hervorragende Bachelorarbeit zum Thema „Ermittlung und Validierung der Prozessgrößen beim elektrischen Widerstandsschweißen von faserverstärkten Hochleistungsthermoplasten und deren Einfluss auf die Verbindungsqualität“ ausgezeichnet. Das elektrische Widerstandsschweißen ist eine Schlüsseltechnologie zur Erhöhung des Einsatzpotenzials faserverstärkter Thermoplast-Bauteile in der Luftfahrt. Die Serienreife dieser Technologie würde die Verwendung von kohlenstofffaserbasierten Schweißleitern für das flächige Fügen von Leichtbaukomponenten erlauben, womit zahlreiche wirtschaftliche und technologische Vorteile zu erwarten sind. Anton Thomé hat daher diese Fügetechnologie erprobt und systematisch weiterentwickt. Seine Bachelorarbeit verfasste er am Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Augsburg unter der Co-Betreuung von M. Eng. Manuel Endraß.
Den Karl-Kolle-Preis für die beste Masterarbeit erhielt Willi Zschiebsch. Darin stellte sich Zschiebsch zum Thema „Konzeption und Umsetzung einer Methodik zur Realisierung und Optimierung von automatisierten Entwicklungsprozessen im Faserverbund-Leichtbau“ die Frage, wie man es schaffen kann, dass Experten aus verschiedenen Fachbereichen effektiv an der Entwicklung eines Leichtbau-Produktes zusammenarbeiten können. Für ausgewählte Arbeitsabläufe bei der Entwicklung von Hochleistungsbauteilen wie etwa Konstruktion, Auslegung und Optimierung wurden dabei aufwändige Analysen zum Automatisierungspotenzial angestellt. Außerdem hat Willi Zschiebsch in seiner Arbeit gezeigt, wie der Entwicklungsprozess als Ganzes beschleunigt und gleichzeitig auch die Qualität des Bauteils verbessert werden kann. Durch ein selbst entwickeltes Software-Tool war er in der Lage, die in der Praxis auftretenden hohen Kosten und Entwicklungszeiten durch teils widersprüchliche Optimierungsziele deutlich zu senken. Die Masterarbeit entstand in Zusammenarbeit mit der TU Dresden, wo sie von Dr.-Ing. Angelos Filippatos co-betreut wurde.
Wir gratulieren unseren Preisträgern und wünschen Ihnen Alles Gute für zukünftige Projekte!
KARL KOLLE STIFTUNG
Der Stifter Karl Kolle sah es als sein Lebenswerk an, sich im sozialen und gesellschaftlichen Umfeld zu engagieren. Das erklärte Ziel der Stiftung liegt deshalb sehr stark in der „Bildung und Erziehung“ junger Menschen, im In- und Ausland.
Die Stiftung wurde 1998 vom Dortmunder Unternehmer Karl Kolle gegründet. Die Grundlage des Stiftungsvermögens bildete die Firma KODA Stanz- und Biegetechnik GmbH – ein Zulieferer der Automobilindustrie.
Zu den wichtigsten Förderschwerpunkten gehören neben der Bildung die Bereiche „Wissenschaft und Forschung“. In dieser Kombination vergibt die Stiftung Stipendien für besonders hervorragende Studierende und lobt Preise für ausgezeichnete, wissenschaftliche Arbeiten aus.
Seit 2006 unterstützt die Karl-Kolle-Stiftung Studierende der HTWK Leipzig bei Studienaufenthalten im Ausland und zeichnet Studierende für hervorragende technisch-wissenschaftliche Abschlussarbeiten aus.
Über die Vergabe von Zuschüssen entscheiden der Vorstand und das Kuratorium der KARL-KOLLE-Stiftung gemeinsam. Das Kuratorium umfasst Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und sozialen Tätigkeitsfeldern.