Das erste „Lunch & Listen“ kam bei den Lehrenden sehr gut an
In der Mittagspause mit den Kolleginnen und Kollegen Suppe essen und dabei neue Ideen für die Lehre bekommen? Ausprobiert haben das an einem Freitag Mitte Januar 30 Lehrende beim ersten „Lunch & Listen“ an der HTWK Leipzig. Die Zutaten: leckeres Essen, eine angenehme Atmosphäre, eine engagierte Referentin und interessierte Zuhörende.
Das Salz in der Suppe, das Thema, war beim ersten „Lunch & Listen“ die Frage, wie man Studierende in mündlichen Prüfungen fair und nachvollziehbar bewerten kann. Nicola Nendel, Lehrende an der TU Chemnitz im Fachgebiet Maschinenbau, war zu Gast und stellte ihren innovativen Ansatz zur Leistungsbewertung vor.
Statt subjektiver Einschätzungen …
Erste Erfahrungen mit mündlichen Prüfungen sammelte Nicola Nendel zunächst als Beisitzerin. Dabei gefiel ihr nicht, wenn Studierende am Ende der mündlichen Prüfung eine sehr subjektive Gesamteinschätzung durch den Prüfer bekamen, die zumeist auf einem Bauchgefühl des Prüfers fußte.
Unzufrieden mit dieser Situation und nun selbst mit der Aufgabe mündlicher Prüfungen betraut, hat Nendel ein Bewertungskonzept entwickelt, das mehr Struktur, Transparenz und Objektivität in die Bewertung mündlicher Prüfungsleistungen bringt. Sie ist zu dem Schluss gekommen: „Die Objektivierung mündlicher Prüfungen ist nicht nur möglich, sondern auch viel einfacher umzusetzen, als ich erwartet hatte!“
… drei Fragenklassen und ein Punktesystem
Nendel formuliert ihre Lernziele als Prüfungsfragen und lässt die Studierenden ihre Prüfung anhand dieser Liste vorbereiten. Die Prüfungsfragen klassifiziert sie nach leicht, mittel und schwer und entwickelt auf dieser Basis ein Punktesystem. Ihren innovativen Lösungsansatz hat sie den Anwesenden beim „Lunch & Listen“ anschaulich geschildert. Die Unterlagen zu ihrem Vortrag gibt es hier zum Herunterladen.
Nach ihrem kurzen Vortrag hatten die Anwesenden reges Interesse, mehr zu erfahren: „Wie hoch ist der Zeitaufwand?“ „Wie umfassend können Sie die verschiedenen Themenbereiche abdecken?“ „Worin sehen Sie die Vorteile einer mündlichen Prüfung im Vergleich zu einer schriftlichen?“ „Wie reagieren die Studierenden auf Ihr Bewertungssystem?“ Diese und weitere Fragen wurden im Anschluss an den Vortrag diskutiert. Auch als die ersten Gäste ihre Suppe bereits gegessen hatten und wieder zurück in eigene Lehrveranstaltungen mussten, wurde fleißig weiter gefragt. Am Ende stand fest: Es hat geschmeckt.
Feedback: Volltreffer!
Beim Verlassen der Veranstaltung konnten die Teilnehmenden auf einer Zielschreibe markieren, ob das Format gut war, der Vortrag praxistauglich und der Austausch mit Kollegen funktioniert hat. Speziell zum neuen Format hieß es bei fast allen: „Volltreffer“! Weitere Stimmen der Teilnehmer: „Ich fand das Format erfrischend, die Diskussion gut und das Thema spannend!“ oder „In einer kurzen Zeit einen Gedankenanstoß zu bekommen, ist eine gute Sache. Das Thema war für mich absolut relevant.“ Weiterer Pluspunkt: Die Veranstaltung ist auf das HDS-Zertifikat mit einer Arbeitseinheit anrechenbar.
Hintergrund
„Lunch & Listen“ ist die kleine Schwester von „Lunch & Learn“ und bietet zwischen den jährlichen „Lunch & Learn“-Events Gelegenheit zum Zuhören, Fachsimpeln und Netzwerken. Organisiert wurde „Lunch & Listen“ von Franziska Amlung von Lehrpraxis im Transfer mit Unterstützung von Professorin Gabriele Hooffacker.
Franziska Amlung resümiert: „Ich bin begeistert, dass die Veranstaltung so großen Zusprach fand. Nicola Nendel hat mit ihrem Thema voll ins Schwarze getroffen. Nach den positiven Rückmeldungen denke ich bereits über eine Neuauflage mit einem weiteren spannenden Thema nach.“
Wer Anregungen für weitere Vorträge im Format „Lunch & Listen“ hat oder vielleicht selbst einen Input aus seiner Lehrpraxis geben möchte, kann direkt Kontakt mit Franziska Amlung aufnehmen.
Termin für das nächste „Lunch & Learn“ im Foyer des Nieper-Baus ist Dienstag, 21. Mai 2019. Hier gibt es vorab Informationen dazu.