Digitalisierung und Ethik - In fünf Schritten zur Dystopie
„Die Digitalisierung ist in vollem Gange. Sie betrifft uns alle – und sorgt für einen tiefgreifenden Wandel in jedem Lebensbereich. Die digitale Transformation eröffnet dabei große Chancen für mehr Lebensqualität, revolutionäre Geschäftsmodelle und effizienteres Wirtschaften“ (Quelle: BMWi). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zeichnet eine allzu optimistische Zukunft. Dabei ist längst nicht klar, wo die Schattenseiten des Wandels überall liegen. Unternehmen stellen in hektischem Aktivismus ihre Technologien um - nur damit sie nicht abgehängt werden. Jede neue Entwicklung wird ohne zu hinterfragen einfach installiert. Auf die Sicherheit oder das Wohl einzelner Menschen wird zu oft erst dann geachtet, wenn die Katastrophe bereits eingetreten ist. Ganz offensichtlich verlieren selbst unsere besten Informatiker den Überblick. Als neueste Lösung soll jetzt künstliche Intelligenz diese Aufgabe übernehmen – Automated Infrastructure as Code ist eines der neuen Schlagwörter. Wollen wir die Kontrolle wirklich in dieser Weise abgeben? Ohne Diskussion? Bereiten wir so nicht exakt den Weg für Dystopien, wie sie von zahlreichen Autoren fiktiv beschrieben werden? Sehen wir uns an einem Beispiel an, wie nahe wir bereits an einer solchen Zukunft angekommen sind. Lernen wir, wann es Zeit ist über Ethik zu sprechen.
Zur Person
Andreas Hartmann ist Professor für Praktische Informatik mit dem Schwerpunkt Software Engineering an der Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL). Zuvor war er an der Bundesanstalt für IT-Dienstleistungen des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) verantwortlich für Grundsatzfragen der IT-Strategie und IT-Controlling. Von 2010 bis 2014 leitete er die Stabsstelle für Information und Kommunikationsdienste an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Ringvorlesung „Digitale Transformation“ im Wintersemester 2018/2019. Der Besuch ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.