Alumnus André Kleinschmidt im Gespräch
André Kleinschmidt, M.Sc.,entschied sich nach einer Berufstätigkeit als Softwareentwickler für ein Studium der Medieninformatik an der HTWK Leipzig, das er 2014 abschloss. Seitdem arbeitet er als „Officer Campusmanagement“ an der HHL Leipzig Graduate School of Management (Handelshochschule). Er vertritt die HHL im ZKI (Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung in Lehre und Forschung e.V.) und ist stellvertretender Sprecher der Regionalgruppe Leipzig in der Gesellschaft für Informatik. Aktuell plant er seine Promotion im Bereich Software für (Hochschul-)Verwaltungen, die auf eigenständigen Komponenten – wie Microservices – basiert.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Alles beginnt mit einem Kaffee… Sehr typisch sind meine Tage nicht, jeder ist anders. Ich arbeite hauptsächlich im strategischen Bereich, daher bestimmen immer andere Themen den Tag. Operativ leiste ich u.a. den In-House-Support für die zentrale Campus-Management-Software. Die Anfragen dazu reichen von simplen Bedienfragen der Art „Wie ging das noch gleich?“ bis hin zu komplizierten Sachverhalten, die man humorvoll mit „something went terribly wrong“ umschreiben kann. Als angenehm empfinde ich die Abwechslung und den sehr familiären, wertschätzenden Umgang der Kollegen miteinander.
Wie sind Sie auf ihren jetzigen Job aufmerksam geworden?
Der Klassiker: Eine Stellenausschreibung an der Pinnwand des Career Office. Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Vertragsunterschrift.
Welche Erfahrungen aus Ihrem Studium konnten Sie mit in Ihr Berufsleben nehmen?
Viele. Der Studiengang schult durch die unterschiedlichen Themenbereiche den Blick über den Tellerrand. Das ist sehr hilfreich, denn in meinem Job wären fachliche Scheuklappen ein großes Hindernis: Die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Verwaltung zu verstehen fällt leichter, wenn man die „Wer will was, von wem, woraus?“-Denke in einem Rechtsfach mitbekam. Was ich aus Mediendidaktik mitnahm, half mir, hausinterne Weiterbildungen und Workshops zu konzipieren. Im Berichtswesen wende ich viel Wissen an, das in Datenbanken und Informationsvisualisierung gelehrt wird. Selbst programmieren zu können hilft dann, wenn alle Stricke reißen und hier und da mal ein Skript oder kleines Tool gebraucht wird. Ich plädiere heute ohnehin für Programmierkenntnisse für alle.
Welche wird Ihre nächste berufliche Station sein?
Da ich für meine geplante Dissertation neuen Input im technologischen Bereich suche, wird mich mein Weg wieder tiefer in die IT-Branche zurückführen müssen. Ein ideales Unternehmen dafür suche ich bereits, ebenso wie eine Stellennachfolge, die meine Arbeit an der HHL fortsetzt.
Welchen Ratschlag würden Sie Studierenden Ihres Faches aus heutiger Sicht geben?
Den Studierenden rate ich, die Studienzeit ausgiebig zu nutzen, um sich auszuprobieren und herauszufinden, was ihnen liegt und was nicht: Riskiert auch mal eine schlechtere Note, um zu merken, dass ihr etwas nicht könnt! Wählt Module nicht nur danach aus, wer sie lehrt und bewertet oder ob deren Inhalt ohnehin schon bekannt ist. Das hilft bei der beruflichen Orientierung.
Gegen Ende des Studiums solltet ihr eine Idee haben, ob ihr lieber Frontend- oder eher Backend-Entwicklung machen möchtet, ein Händchen für User Experience Design habt oder völlig einzigartige Berufswünsche hegt. Und nicht zuletzt: Ein geschickt gewähltes Abschlussthema oder Jobs als Werkstudent sind gute Voraussetzungen für den Berufseinstieg, gerade für jene, die bisher kaum Berufserfahrung sammeln konnten.
(Stand: September 2016)