Alumnus Christian Dubiel im Gespräch
Dipl.-Kfm. (FH) Christian Dubiel studierte von 1997 bis 2001 Betriebswirtschaftslehre an der HTWK Leipzig und ist nach mehreren Stationen in der Energiewirtschaft seit 2015 Geschäftsführer der Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH. Er ist zudem Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft Bitterfeld-Wolfen.
An welche Personen an der HTWK Leipzig können Sie sich gut erinnern und warum?
Christian Dubiel: Sowohl Frau Prof. Seyffert als auch Herr Prof. Uecker waren ein kongeniales Team um den Studenten die Zahlenwelt der Unternehmen beizubringen. Herr Prof. Uecker stellte eine Bilanz in T-Form stets mit weit ausgebreiteten Armen dar. Frau Prof. Seyffert hingegen nahm uns in die tiefen und versteckten Details eines Betriebsabrechnungsbogens mit. Ich habe mich dann sehr gefreut, als Herr Prof. Uecker mich zu seiner Abschiedsfeier in die Villa des Club International einlud, obwohl ich die Hochschule bereits vor langer Zeit verlassen hatte.
Welches Erlebnis/welche Erfahrung im Studium hat Sie nachhaltig geprägt?
Dubiel: In der ersten Vorlesungsstunde Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, gehalten von Herrn Prof. Pelz, sagte er: „Sehen Sie nach rechts und links. Unter Ihnen sitzen, statistisch bewiesen, 10 % zukünftige Geschäftsführer und Vorstände.“ Ich fragte mich, wer das wohl sei. Diese Aussage veranlasste einen hohen Ansporn bei uns allen. Und ich kann heute sagen: Er hatte recht mit seiner Aussage. Meine Studienfreunde sitzen heute an wichtigen Entscheidungsstellen und können aufgrund ihrer Ausbildung sachgerechte Entscheidungen treffen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag heute aus?
Dubiel: Heute arbeite ich in der Kommunalwirtschaft an verantwortungsvoller Stelle. Es gibt keinen klassischen „Normaltag“. Stadtrats-, Aufsichtsrats- und Gremiensitzungen finden oft in den Abendstunden statt, wohingegen die Stadtwerkemitarbeiter bereits um 7 Uhr beginnen, mitunter früher. Ich habe mir es angewöhnt, zwischen 7.30 und 8.00 Uhr im Büro zu sein und mit dem Lesen von E-Mails, Presse und ersten Gesprächen mit den zentralen Führungskräften des Unternehmens zu starten.
An welchem Projekt arbeiten Sie zurzeit?
Dubiel: Die Geschäftsphilosophie unserer Stadtwerke ist die praktische Umsetzung „der 3 großen D“: Dezentralisierung, Dekarbonisierung und Digitalisierung. Das ist Projekt genug.
Wie sind Sie auf Ihren jetzigen Job aufmerksam geworden?
Dubiel: Ich war bis in das Jahr 2011 an verantwortungsvoller Position bei einem großen Gasversorger und habe mir dadurch ein enges Netzwerk aufbauen können. Da ich ein Kind Mitteldeutschlands bin und seit über 20 Jahren im Bereich Energiewirtschaft in verantwortungsvoller Position agiere, war der Eintritt in die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen ein nächster Schritt. Ich bin für den Job empfohlen worden.
Welche Erfahrungen aus Ihrem Studium konnten Sie mit in das Berufsleben nehmen?
Dubiel: Ich kann ganz aufrichtig feststellen, dass das Studium an der HTWK mir sehr viel Rüstzeug für die heutige Aufgabe mitgegeben hat. Egal ob die Fertigkeiten des Controllings, der Unternehmensführung, der Personalwirtschaft… bis heute wende ich viele Instrumente aus den Vorlesungen an.
Welchen Ratschlag würden Sie Studierenden Ihres Faches aus heutiger Sicht geben?
Dubiel: Bleiben Sie der Hochschule und der Wissenschaft treu. Das Bilden von Wissen und die intelligente Anwendung des Erlernten ist eine unschätzbare Kernkompetenz: „Lernen, lernen und nochmals lernen“ (W. I. Lenin) – das ist der Garant für berufliche Erfolge.
(Stand: November 2016)