20 studentische Mentoren erleichtern den ausländischen Studierenden die Ankunft
Olympia Delafond und Karine Gnanassegarane kennen sich schon seit Schulzeiten. Als sie zusammen mit dem Studium anfingen, beschlossen sie: Wir wollen ins Ausland. Nun, in diesem Wintersemester, studieren die beiden Pariserinnen an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig International Management.
Die Französinnen sind zwei von 44 neuen Austauschstudenten – so genannten „Incomings“ - die an der Leipziger Hochschule Auslandserfahrung sammeln wollen. Insgesamt neun Länder sind in diesem Halbjahr vertreten: Belgien, Brasilien, China, Frankreich, Italien, Jordanien, die Schweiz, Spanien und Russland. „Brasilien ist das erste Mal mit dabei“, erklärt Silke Mühl, Leiterin des Akademischen Auslandamtes. Ihr Team hat, wie jedes Semester, alle Hände voll zu tun, um den neuen Studierenden die Ankunft so leicht wie möglich zu machen. Ohne die Kolleginnen und Kollegen des Hochschulsprachenzentrums, die den Intensivkurs Deutsch betreuen, und die 20 ehrenamtlichen Mentoren wäre das aber kaum zu schaffen.
Einer davon ist Franz Anders. Er studiert Informatik an der HTWK Leipzig und war erst im vergangenen Semester in Spanien. „Ich hätte mir gewünscht, dort einen Mentor an meiner Seite zu haben“, erklärt der 28jährige seine Beweggründe, sich für das Mentorenprogramm anzumelden. „Wenn man in ein neues Land kommt, gibt es viele Dinge, bei denen man Hilfe gebrauchen kann.“ Das sind zum Beispiel die Behördengänge – man muss zum Bürgeramt, zur Krankenkasse oder in die Ausländerbehörde. Aber nicht nur bei solchen Dingen helfen die Mentoren, sondern auch beim Ankommen im privaten Kreis. „Durch diese Integration in den Alltag entstehen richtige Freundschaften“ sagt Silke Mühl. Denn anders als bei Olympia und Karine, die sich schon kennen, müssen die anderen Austauschstudierenden auch erst einmal im Leipziger Leben ankommen. Dabei hilft zum einen der dreiwöchige Einführungskurs vor Semesterbeginn, der landeskundliche und Deutschkenntnisse vermittelt. Zum anderen sind die Mentoren vor allem deshalb so wichtig, weil sie die ausländischen Studierenden besser in das studentische Hochschulleben integrieren können. Darüber ist auch Antonella Patetta aus Pescara (Italien) froh. Franz Anders ist ihr Mentor und die beiden verstehen sich schon jetzt sehr gut. Die 24jährige studiert Architektur an der HTWK Leipzig. „Meine Großeltern sprachen Deutsch“, sagt die Italienerin. „Aber wir Enkel haben nie etwas verstanden. Also wollte ich endlich diese Sprache lernen.“ Zusammen mit Franz, den anderen Austauschstudierenden und dem Einführungskurs wird ihr das sicher rasch gelingen. Auch wenn es nur ein halbes Jahr ist - es ist eben auch ein großes Abenteuer, dieses Ausland. Das gilt natürlich auch für die 42 deutschen Studierenden – so genannte „Outgoings“ – die sich in diesem Wintersemester auf den Weg zu einer der Partnerhochschulen machen, um dort ein Auslandssemester zu absolvieren.
(Text: Johanna Kelch)