"Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden" – Überlegungen zur Repräsentationskrise
Die Repräsentationskrise ist seit Jahrzehnten im Fokus der politikwissenschaftlichen Forschung und wird zu Erklärung der Erstarken der Rechten hinzugezogen: Unsere Abgeordneten auf allen Ebenen sind überdurchschnittlich wohlhabend, gebildet, urban, männlich, christlich und “weiß”. Alle anderen sind unterrepräsentiert. Und viele gehen nicht mehr wählen, oder wählen Parteien, die sich gegen die Demokratie und sein “Establishment” wenden. Was bedeutet (Selbst-)Ausschluss vom herrschenden Volk? und was bedeutet dabei die Freiheit des Nichtwählers, was wird durch seine Verweigerung, an der Herrschaft teilzunehmen, denn für eine Freiheit ausgeführt oder abgelehnt? Diesen Fragen soll dieser Vortrag nachgehen.
Rebecca Pates hat an der Universität Oxford studiert und an der Universität McGill (Kanada) promoviert; sie forscht in der Politikwissenschaft der Universität Leipzig zu Identitätspolitik, dem Erstarken der Rechten und zum Nationalismus. Ihre letzte Monographie ist The wolves are coming back: The politics of fear in Eastern Germany. Manchester University Press, 2021.