Frauen in Führungspositionen: Gesellschaftliche Konstruktionen, Gesetze, Forschungsergebnisse und Theorien
Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen ist ein weithin bekannter Umstand, der inzwischen hochgradig aktive Forschungsbemühungen entfacht hat. Für eine weitere Dynamik im Feld sorgen politische Entwicklungen, wie z. B. gesetzliche Regelungen zu Geschlechterquoten. Im Vortrag werden diese Entwicklungen und Erkenntnisse sortiert sowie eine Forschungsübersicht geboten. Dabei werden zunächst die wichtigsten gesellschaftlichen Konstruktionen in Bezug auf weibliche Führungskräfte kritisch thematisiert, wie Frauen als „Ressource“ oder als „andere Führungspersonen“. Anschließend werden aktuelle empirische Befunde zu Frauen in Führungspositionen, insb. in den Vorständen und Aufsichtsräten, präsentiert und damit die Wirkung der Gesetze zu Geschlechterquoten veranschaulicht. Schlussendlich wird diskutiert, wie zeitgemäß und aussagekräftig ausgewählte klassische und neuere Theorien, wie die Theorie der Rolleninkongruenz (Eagly & Karau, 2002), die „gekennzeichnete Frau“ (Kanter, 1977) oder der Ansatz oder der „gläsernen Klippe“ (Ryan & Haslam, 2005), zu bewerten sind.
Irma Rybnikova verschlug es nach dem Masterabschluss in Organisationspsychologie an der Universität Vilnius (Litauen) und einem Studienaufenthalt an der Universität Münster an die TU Dresden. Hier wurde sie 2009 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften im Bereich Personalwirtschaft promoviert. 2017 habilitierte sich Irma Rybnikova an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der TU Chemnitz zum Thema „Solidarität, Partizipation und Widerstand in Organisationen“. Seit 2018 bekleidet sie die Professur für BWL, mit Schwerpunkt auf Personal und Organisation an der Hochschule Hamm-Lippstadt, Campus Lippstadt. Irma Rybnikova lehrt und forscht zu Mitarbeiterführung und Führungstheorien sowie Demokratie und Diversität in Organisationen: https://www.researchgate.net/profile/Irma-Rybnikova