(Un)Sicherheit durch (Ab)Rüstung?
Nach Jahren der sogenannten Friedensdividende geht der europäische Trend deutlich in Richtung Aufrüstung, und auch auf der globalen Ebene gibt es in vielen Bereichen ähnliche Tendenzen. So überschritten die weltweiten Militärausgaben 2021 erstmals die Schwelle der 2 Billionen Dollar; alle 9 Staaten, die Atomwaffen besitzen, modernisieren diese derzeit; und die Teilnahme am letzten verbleibenden nuklearen Rüstungkontrollabkommen wurde von Russland gerade ausgesetzt. Der Vortrag wird diese Trends analysieren und sich mit der grundsätzlichen Frage auseinandersetzen, inwiefern Rüstung und Abrüstung mehr bzw. weniger Sicherheit schaffen.
Sibylle Bauer leitet die Abteilung Rüstung und Abrüstung beim Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstitut SIPRI. In dieser Funktion hat sie die Verantwortung für die Forschungsprogramme zu Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung von nuklearen, biologischen und chemischen Waffen; Exportkontrolle für Dual-Use und Rüstungsgüter; neue Technologien; sowie Rüstungstransfers, Rüstungsproduktion und Militärausgaben. Sie ist außerdem derzeit die Vorsitzende des EU Nonproliferation and Disarmament Konsortiums. Dr. Bauer ist seit 2003 bei SIPRI. 2003 promovierte sie an der Freien Universität Brüssel im Fach Politikwissenschaft.