Folgeprojekt zur Standardisierung von Open Access-Publikationen erhält Förderzusage
Im Dezember 2020 konnten sich Prof. Dr.-Ing. Michael Reiche und Prof. Dr. Alexander Grossmann von der Fakultät Informatik und Medien über einen Fördermittelbescheid des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von rund
300 000 Euro für das Projekt „Open Access mit strukturierter Kommunikation“ freuen. Vorausgegangen war eine Ausschreibung für innovative Projektideen zu Open Access-Publikationsverfahren. Die Projekte sollten das Potenzial haben, Open Access (OA) als einen neuen Standard für wissenschaftliches Publizieren nachhaltig voranzutreiben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern soll es so ermöglicht werden, weltweit, kostenlos und unbeschränkt auf neueste Forschungsergebnisse zuzugreifen. Aus den eingereichten Ideen aus ganz Deutschland setzten sich schließlich zwanzig Projekte durch und erhielten die Finanzierungszusage. Erfolgreich war auch der Vorschlag der HTWK Leipzig. Prof. Michael Reiche: „Wir sind erfreut über die erfolgreiche Bewerbung, zumal damit nahtlos an ein Vorgängerprojekt angeknüpft werden kann“.
Am 15. Februar erfolgte der offizielle Startschuss für das in den Studiengängen Buch- und Medienproduktion sowie Medienmanagement auf zwei Jahre angelegte Projekt.
Projektaufgaben und -ziele
Neben den beiden Professoren sind nun Diana Tillmann und David Böhm damit befasst, eine standardisierte Kommunikationsstruktur zu entwickeln, die den Datenaustausch zwischen den workflowbeteiligten Systemen robust und kompatibel gestalten soll. Weiterhin sollen technische Werkzeuge konzipiert werden, die durch einfachere Handhabung die Open-Access-Strategien noch attraktiver machen. Da die Vorteile des schnellen und kostenfreien Veröffentlichens besonders die wissenschaftliche Community ansprechen, werden Hochschulen und deren Bibliotheken mehr und mehr zu Anbietern dieser publizistischen Dienstleistung.
Die Vielzahl von Open-Access-Strategien und -modellen machte es allerdings notwendig, die Prozesse des Publikations-Workflows zu beschreiben und zu abstrahieren. Diese Arbeit wurde bereits in dem - ebenfalls vom BMBF geförderten - Vorgängerprojekt „OA-HVerlag“ (Open Access Hochschulverlag) von 2017 bis 2020 geleistet und die Forschungsergebnisse in einem Handbuch für Hochschulen und Universitäten veröffentlicht (DOI: 10.33968/9783966270175-00 CC BY 4.0). Das vorgelegte Modell soll akademische Bildungseinrichtungen befähigen, medienneutrale sowie kosten- und personaleffiziente Publikationsworkflows zu entwickeln. Im Ergebnis können Forschungsarbeiten und Graduierungsschriften in digitaler Form als Open Access (OA) und als gedrucktes Buch veröffentlicht werden. Das nun gestartete Projekt soll hier ansetzen und den Datenaustausch zwischen Publikationsprozessen sowie die Prozessbeschreibung vereinheitlichen. Workflowteilnehmer wie Hochschulen, Hochschulbibliotheken, Verlage und Verlagsdienstleister oder Distributoren und Plattformen sollen mithilfe eines zu entwickelnden informationstechnischen Modells in die strukturierte Kommunikation eingebunden werden.
Eine Voraussetzung für den Erfolg des Projekts werden Ausbau und Einbindung von forschungsbezogenen Netzwerken aus Wissenschaft und Verlagswirtschaft sein. „Workshops mit Stakeholdern in der Branche und öffentliche Präsentationen werden daher erste Schritte im neuen Projekt sein“, wie Prof. Alexander Grossmann betont. Interessierte sind eingeladen, sich an dem Forschungsvorhaben zu beteiligen.