HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner Online-Livepodium bei GEW-Workshop (online am 15./16.10.)
Promotionen mit einem Abschluss von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sind bundesweit noch immer keine Selbstverständlichkeit und haben noch immer einen schweren Stand im Hochschulsystem – obwohl sie seit Jahrzehnten möglich sind. Der Online-Workshop der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) möchte daher aufzeigen, welche Empfehlungen, Beschlüsse und Forderungen der Kultusministerkonferenz (KMK), des Wissenschaftsrates (WR) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Promotionen mit FH/HAW-Abschluss unterstützen und fragen, was aktuell gefordert wird.
Wie und wo sind beispielweise kooperative Verfahren möglich? In welchen Bundesländern haben HAW ein eigenes Promotionsrecht und wie ist es dazu gekommen?
Ziel ist es, über bisherige Entscheidungen und aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie Absolvent*innen und Hochschulen aus dem FH/HAW-Bereich darin zu bestärken, den Weg zur Promotion gleichberechtigt zu beschreiten.
Dafür werden bundesweit geltende Beschlüsse, Forderungen und Empfehlungen von KMK, WR und HRK sowie die dadurch beeinflussten Entwicklungen der Landeshochschulgesetze unter die Lupe genommen.
Einer der Gesprächsgäste auf dem Online-Live-Podium am15. Oktober um 13.15 Uhr ist HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner, der gleichzeitig auch Sprecher der HAW in Sachsen ist.
Anlässlich des fünfjährigen Gründungsjubiläums des Graduiertenzentrums (GradZ) an der HTWK Leipzig im Sommer 2021 zeigte sich Mietzner stolz auf das Erreichte und richtet den Blick zugleich in die Zukunft sowie auf die Fortentwicklung der Promotion an HAW: „Sachsen folgt mit der Einrichtung eines Promotionskollegs dem bereits von vielen forschungsstarken Bundesländern eingeschlagenen Weg der Ausweitung des Promotionsrechts über die Universitäten hinaus. Die durch die sächsischen Koalitionspartner formulierte Absicht zur Einrichtung eines Promotionskollegs bietet die Möglichkeit, unter Einbindung der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften der Abwanderung hochqualifizierter Fachkräfte aus dem Freistaat gezielt entgegenzuwirken und den Wirtschaftsstandort Sachsen zu stärken. Der Zugang zu einem eigenständigen Promotionsrecht für HAW über ein Promotionskolleg ist nicht nur ein klares politisches Bekenntnis zur anwendungsbezogenen und transferorientierten Forschung. Mit seinen forschungsstarken Hochschulen für Angewandte Wissenschaften kann sich Sachsen durch Verleihung des Promotionsrechts an das im Koalitionsvertrag vorgesehene Promotionskolleg wieder als führende Forschungsregion profilieren“.
Hintergrund: Die sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) haben kein eigenes Promotionsrecht, weshalb es der Kooperation mit einer Universität im In- oder Ausland bedarf. Da Forschungsfragen mit hohem Praxisbezug originär an HAW bearbeitet werden, ist es für die hier promovierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft schwieriger, eine fachlich passende Betreuung an einer Universität zu finden. Um dieser Problematik zu begegnen, sieht der sächsische Koalitionsvertrag die Einrichtung eines landesweiten Promotionskollegs vor, das den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften einen gleichberechtigten Weg zur Promotion ermöglichen soll.
An wen richtet sich die Veranstaltung?
Der digitale GEW-Workshop richtet sich vor allem an Promotionsinteressierte und Promovierende mit HAW-Abschluss, an Multiplikator*innen sowie an Personen aus dem Bereich anwendungsorientierter Forschung.
Ebenso sind Absolvent*innen aller Hochschulabschlüsse und alle am Thema Interessierten eingeladen.
Organisiert wird die Veranstaltung von der GEW-Doktorand:innengruppe.
Die Teilnahme am digitalen Workshop ist kostenfrei. Um Anmeldung bis 11. Oktober 2021 über das Online-Formular auf der GEW-Website wird gebeten.