HTWK Leipzig beschreitet neue Wege hin zu elektrischem Fliegen: Kick-Off-Meeting für das europäische Verbundprojekt Printcap fand am 11. Juli 2022 in Palaiseau bei Paris im Hauptquartier des Konsortialführers Thales R&T statt.
In der Luftfahrt existieren bislang noch keine marktreifen Lösungen für CO2-freien Mobilitätssysteme, sodass dieser Industriezweig in der Vergangenheit regelmäßig seine Klimaziele verfehlt. Ein wesentlicher Grund für den fehlenden Durchbruch von elektrisch betriebenen Flugzeugen besteht darin, dass die bei Start und Landung notwendigen Energiemengen bislang nur von extrem schweren Batterien aufgebracht werden können. Es besteht daher die Notwendigkeit, einerseits leistungsfähige und andererseits leichte Energiespeicherlösungen für die Luftfahrt zu entwickeln. Diesem Thema widmet sich ab Juni 2022 Prof. Robert Böhm von der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig gemeinsam mit drei weiteren Partnern im europäischen Verbundprojekt “Next Generation of 3D Printed Structural Supercapacitors” (Printcap).
„Im Printcap-Vorhaben entwickeln wir zusammen mit renommierten Partnern sogenannte strukturtragende Superkondensatoren. Diese multifunktionalen Verbundwerkstoffe sind einerseits hochbelastbar und können andererseits große Energiemengen in kurzer Zeit zur Verfügung stellen. Im Gegensatz zu existierenden Konzepten werden wir uns dabei auf die additive Fertigung zur Herstellung der Strukturen konzentrieren, eine Technologie, bei der wir die Supercaps endkonturnah im Bauteil anordnen können, wodurch geometrisch optimierte Strukturen mit optimaler Energiespeicherfunktion entstehen“, erläutert Prof. Robert Böhm das Vorhaben.
In dem M-Era.net Vorhaben arbeitet die HTWK mit der TU Dresden sowie den französischen Partnern Thales R&T und Nawa Technologies zusammen. Das HTWK-Team widmet sich dabei vor allem der simulationsgestützten Auslegung und Optimierung der strukturtragenden Superkondensatoren. „Wir werden dem Team eine virtuelle Entwicklungsumgebung zur Verfügung stellen, mit der einerseits die mechanischen Eigenschaften und das Energiespeichervermögen der Werkstoffe berechnet werden können. Andererseits werden wir auch Fragestellungen der Recycelbarkeit, der Sicherheit, des Brandschutzes und der Demontierbarkeit in die Auslegung mit einbeziehen“, erklären M.Eng. Willi Zschiebsch und M.Sc. Davood Peyrow Hedayati, die das Projekt an der HTWK bearbeiten.
Das Kick-Off-Meeting für das europäische Verbundprojekt Printcap fand am 11. Juli 2022 in Palaiseau bei Paris im Hauptquartier des Konsortialführers Thales R&T statt.