Mit FiberFlow bringen Lena und Ludwig frischen Wind in die Textilbranche – dank Startbahn 13 und dem EXIST-Gründungsstipendium arbeiten sie an einer nachhaltigen Recycling-Lösung, die die Modewelt revolutionieren könnte.
Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg in der heutigen Geschäftswelt – und junge Gründerinnen und Gründer sind oft die treibende Kraft hinter neuen Ideen und Lösungen. Insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit sind kluge und geistreiche Köpfe gefragt.
Dazu gehören auch Lena und Ludwig mit ihrem Projekt FiberFlow. Die beiden ehemaligen Studierenden der HTWK Leipzig haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine Maschine zu konstruieren, die alte Kleidungsstücke in ihre ursprünglichen Materialien zerlegt. Dafür haben sie ein Verfahren entwickelt, was über fünf mechanische Stufen textile Gemische voneinander trennt: So können die daraus hervorgehenden sortenreinen Fasern von Textilherstellern gekauft und recycelt werden.
Doch um aus einer visionären Idee ein erfolgreiches Unternehmen zu formen, braucht es auch die richtigen Ressourcen und Unterstützung. Die Gründungsinitiative Startbahn 13 der HTWK Leipzig setzt genau dort an. Sie bietet (jungen) GründerInnen wie Lena und Ludwig die Möglichkeit, ihre Idee weiterzuentwickeln, die nötige Finanzierung zu sichern und durch ein starkes Netzwerk schneller am Markt durchzustarten.
Beide haben ihr Studium in Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik erfolgreich abgeschlossen. Dort wurden sie mit den Problemen in der Textilindustrie konfrontiert: der Verschmutzung aufgrund von Fast-Fashion und der Schwierigkeit, Fasern voneinander zu trennen. Schnell wurde ihnen klar, dass ein großer Bedarf an technischer Entwicklung in dieser Branche vorherrscht. Wenn sie es schaffen, dass Faser-Problem zu lösen, wird es möglich sein, viel mehr Kleidung zu recyclen.
Mittels eigener Recherche und Anbindung an die Hochschule haben sie Startbahn 13 entdeckt und das EXIST-Gründungsstipendium beantragt. EXIST bezieht sich auf VisionärInnen mit Hochschulbezug, die eine innovative, technologie- oder wissensbasierte Geschäftsidee entwickeln und umsetzen möchten. Durch das Programm erhalten sie Fördermittel und ein Jahr Zeit um sich voll und ganz auf die Entwicklung ihres Geschäftsmodells zu konzentrieren. Durch die Hochschule werden ihnen in diesem Jahr die entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Insbesondere die Werkstätten sind Lena und Ludwig von großem Nutzen. Dank der dort bereitgestellten Maschinen und technischen Möglichkeiten können sie ihrer Leidenschaft nachgehen und sich gezielt ausprobieren. Die Werkstätten schaffen für die beiden ideale Bedingungen, am Prototyp ihrer Maschine zu arbeiten. Zudem bieten sie einen großen Raum für Inspiration. Lena und Ludwig teilen die Vision in Zukunft Textildeponien aufzuräumen und entstehenden Textilabfall direkt vor Ort recyclingfähig zu machen.
Um diese Ziele zu erreichen, sind die beiden auf eine Förderung angewiesen. Laut Lena ist die Sachmittelförderung besonders wichtig für Gründungsunternehmen in der Maschinenentwicklung. Ohne die Zahlungsmittel sei es nahezu unmöglich, als frische AbsolventIn aus dem Nichts ein Unternehmen auf die Beine zu stellen.
Beide empfehlen Startbahn 13 als erste Anlaufstelle an der Hochschule für werdende GründerInnen und VisionärInnen mit großen Ideen. Gemeinsam wurde der Antrag für das EXIST-Gründungsstipendium erstellt, welches ihnen ermöglicht sich persönlich weiterzuentwickeln und neue Aufgaben mit sicherer Unterstützung zu meistern. Zudem sind sie zunehmend gelassener und ruhiger im Hinblick auf weitere Herausforderung. Laut Ludwig ist das Förderprogramm eine gute Vorbereitung für später und der erste Schritt in eine erfolgreiche Zukunft.
Wo sehen die beiden sich in fünf Jahren? Mit einer eigenen großen Fabrik, einem funktionierenden Team und als Vorreiter des nachhaltigen Recyclens. Wir drücken ihnen auf jeden Fall die Daumen und verfolgen ihre Fortschritte weiter. Die Textilbranche steht an einem Wendepunkt – es ist der ideale Moment für frischen Wind und innovative Perspektiven!
Autor: Julia Küthe