Leipzigerinnen und Leipziger sollen an Exoskelett-Entwicklung beteiligt werden
Die Gesellschaft schon während der Entwicklung neuer Technologien einbinden – das ist das Ziel von Max Böhme und Felix Weiske. Die beiden Nachwuchswissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) arbeiten an einem intelligenten Exoskelett, das beeinträchtige Personen beim Treppensteigen unterstützten soll. Diesen Sommer wollen sie den ersten Prototyp vorstellen und im Rahmen einer interaktiven Werkstatt künftige Nutzerinnen und Nutzer in die Entwicklung miteinbeziehen. Mit dieser Idee haben die beiden die Jury des Hochschulwettbewerbs zum Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz „Zeigt eure Forschung!“ überzeugt. Der Wettbewerb wird jährlich von der Initiative Wissenschaft im Dialog ausgerufen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Alle der insgesamt 15 ausgezeichneten Forscherteams erhalten für die Umsetzung ihrer Projekte bis Dezember 2019 ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagt zum Wettbewerb: „Künstliche Intelligenz ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und wird unsere Gesellschaft verändern. Den Wandel können wir nur gemeinsam gestalten. Dafür ist es wichtig, dass wir Dialoge anstoßen und über Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz für unsere Gesellschaft sprechen. Mit ihren Beiträgen zum Hochschulwettbewerb zeigen die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie dies auf vielfältige und kreative Weise gelingen kann.“
Die Ingenieure Max Böhme und Felix Weiske arbeiten als Mitglieder der HTWK-Nachwuchsforschergruppe DemoS seit drei Jahren an einem neuartigen Bewegungsunterstützungssystem auf Basis künstlicher Intelligenz. Böhme: „Der technische Fortschritt bietet die Chance, Menschen auch im hohen Alter ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Aber um Anwendungen zu entwickeln, die die Menschen wirklich nutzen wollen, müssen wir sie schon frühzeitig in die Entwicklung miteinbeziehen.“ Für den Sommer planen die beiden Forscher eine interaktive Ausstellung, bei der Besucher den Prototyp testen, erfahren und im Gespräch mit den Entwicklern proaktiv mitgestalten können.
Ziel des Hochschulwettbewerbs im Wissenschaftsjahr ist es, den öffentlichen Dialog über Künstliche Intelligenz anzuregen. Die ausgezeichneten Teams kommen aus Berlin, Bonn, Emden/Leer, Furtwangen, Köln, Konstanz, Leipzig, Marburg, Nürnberg, Reutlingen, Saarbrücken, Würzburg und Zittau/Görlitz. Im Dezember 2019 wird die Jury die 15 Kommunikationsprojekte erneut begutachten. Bis dahin halten die Teams die Öffentlichkeit im Blog über ihre Fortschritte auf dem Laufenden: www.hochschulwettbewerb.net
Die HTWK Leipzig sucht verstärkt den Dialog mit Unternehmen und Bürgern, um innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Als Mitglied des sächsischen Transferverbunds Saxony⁵ ist sie eine von 48 „innovativen Hochschulen“ in Deutschland. Die gesamte Vielfalt der Kommunikation mit der Öffentlichkeit steht hierbei besonders im Fokus.