HTWK Leipzig verleiht alljährlich Preise für die besten Abschlussarbeiten
Die Absolventinnen und Absolventen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) sind begehrte Fachkräfte in der Region und darüber hinaus. Viele von ihnen zeigen schon im Studium herausragende Leistungen. Der starke Praxisbezug im Studium – und das von Anfang an – trägt zur erfolgreichen Vernetzung mit Unternehmen bei.
Die Besten des Jahres 2020 wurden am 19. Mai 2021 in einer virtuellen Veranstaltung ausgezeichnet.
Zwei der Preisträgerinnen konnten nicht persönlich anwesend sein. Die Verleihung fand im Rahmen der Jahresversammlung des Fördervereins statt. Prof. Krabbes, 1. Vorsitzender des Fördervereins, überreichte den Absolventinnen und Absolventen persönlich die Urkunde und damit das Preisgeld mit jeweils 750 Euro.
Videos der einzelnen Ausgezeichneten
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Maris Klein, Master Bauingenieurwesen (27, stammt aus Hannover): Den Preis erhielt sie für die Masterarbeit „BIM-basiertes Betreiben im Bestand – Auftraggeber-Informationsanforderungen als notwendige Grundlage für erfolgreiche BIM-Projekte bei DB Immobilien“. BIM steht für „Building Information Modeling“ und bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethode, die auf digitalem Informationsaustausch, z.B. durch Gebäudemodelle, basiert. Für ihre Arbeit hat Maris Klein den Informationsbedarf für das Bewirtschaften von Bestandbauwerke der Deutschen Bahn Immobilien analysiert und festgelegt und diesen in einem Katalog übersichtlich dargestellt. Kernidee ist es, die beim BIM-basierten Planen und Bauen entstandenen digitalen Bauwerksinformationen für das Bewirtschaften ohne Datenverluste zu nutzen, um die Prozesse des Facility Managements zu vereinfachen und zu standardisieren. Alle Ergebnisse der Arbeit sind auf andere Unternehmen übertragbar.
Betreuende Personen: Prof. Dr. Monica Rossi-Schwarzenbeck (HTWK Leipzig), Dr.-Ing. Christoph Wiechmann (DB Immobilien, DB AG)
Markus Bauer, Master Elektrotechnik und Informationstechnik: Er wurde ausgezeichnet für seine Masterarbeit „Entwurf und Validierung unüberwachter Lernmethoden anhand des Prostata-Adenokarzinoms“. Darin verknüpft Markus Bauer Verfahren der medizinischen Bildgebung mit Methoden der Künstlichen Intelligenz, um die Auswertung von Prostatakrebs-Untersuchungen zu verbessern. Dazu wird der Algorithmus des sogenannten „unüberwachten Lernens“ benutzt: Das KI-System erkennt eigenständig Auffälligkeiten und bewertet diese hinsichtlich der Bösartigkeit der Zellen. Die Ergebnisse der Arbeit konnten die Genauigkeit der Untersuchung entscheidend verbessern. Es wurde nachgewisen, dass unüberwachte Lernmethoden bereits etablierte Konzepte unterstützen können.
Betreuende Personen: Prof. Dr.-Ing. Ulf-Dietrich Braumann (HTWK, Fraunhofer IZI), M. Sc. Sebastian Zürner (Fraunhofer IZI)
Franziska Müller, Master Verlags- und Handelsmanagement (25, aus Bad Salzuflen): Sie erhielt den Preis für die Masterarbeit mit dem Thema „Leser als Werbeträger – Rezensionen über Social Reading Communities akquirieren“. In der Arbeit wollte Franziska Müller herausfinden, wie Verlage durch bestimmte Marketingstrategien qualitativ hochwertige Leser-Rezensionen auf Social-Reading Plattformen generieren können, um so Neuheiten bekannter zu machen und die Präferenzen der Zielgruppen gezielt zu lenken. Dafür wurde in einer empirischen Studie Rezensionen und Buch-Communities analysiert, um daraus Handlungsempfehlungen für Verlage abzuleiten. Dabei lag der Schwerpunkt einerseits auf der Vergabe von Rezensionsexemplaren durch Buchverlosungen und andererseits auf Leserunden.
Betreuende Personen: Prof. Dr. Gunter Janssen (HTWK), Prof. Dr. Randolf Dieckmann (HTWK)
Stefan Zboron, Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen Bauwesen: Das Thema seiner Bachelorarbeit lautete: „Optimierung des Mieterhöhungsprozesses für Wohnungsmieten durch die Entwicklung eines VBA-Programmes“. Stefan Zboron erarbeitete ein Programm, dessen Vorteile vor allem die Vereinfachung von Mietberechnungen und damit einhergehende Transparenz für alle Beteiligten sowie die ebenfalls vereinfachte Lageklassifizierung sind. Damit soll ein Beitrag zur Lösung von Konflikten zwischen Mietern und Vermietern geleistet werden. Die von Stefan Zboron erstellte Lösung wurde in einer Baugenossenschaft, einer Hausverwaltung und beim Mieterverein Leipzig erfolgreich getestet und ist dort bereits im Einsatz.
Betreuende Personen: Prof. Dr.-Ing. Bernd Reichelt (HTWK), Prof. Dr. Dirk Kahlert (HTWK)
Luise Joseph, Bachelor Soziale Arbeit (1996 in Leipzig geboren): Ausgezeichnet wurde sie für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Jugendstrafvollzug in freien Formen aus sozialarbeiterischer Sicht“. Luise Joseph verglich eine geschlossene und eine freie Jugendstrafvollzugsanstalt anhand verschiedener Kriterien. Sie arbeitete heraus, dass die Möglichkeiten der Sozialen Arbeit deutlich stärker in der freien Form ausgelebt werden können als im geschlossenen Vollzug. Gründe dafür seien unter anderem, dass die freie Form an der Lebensrealität der Betroffenen orientiert, sowie offener und flexibler gestaltet ist: Grundlegende Elemente wie Vertrauensaufbau und Beziehungsgestaltung können in der freien Form – auch aufgrund der günstigeren personellen Ausstattung – wesentlich besser umgesetzt werden.
Betreuende Personen: Prof. Dr. Heike Förster (HTWK), Prof. Dr. Thilo Fehmel (HTWK)
„Die Preisträgerinnen und Preisträger des Fördervereins dürfen stolz auf ihre Leistung sein, unter schwierigen Umständen eine der besten Abschlussarbeiten an der HTWK Leipzig im Abschlussjahrgang 2020 abgeliefert zu haben. Zugleich steht deren Themenbreite repräsentativ für die fachliche Vielfalt der Hochschule sowie die praxisnahe Innovationskraft in allen Fakultäten. Meinen herzlichen Glückwunsch den Ausgezeichneten!“, sagt Prof. Markus Krabbes, 1. Vorsitzender des Fördervereins.