Leupold-Medaillen und Dissertationspreis vergeben
Auf der Hochschulversammlung am 29. Mai 2024 wurden Sabine Giese, Prof. Dr.-Ing. Steffen Winkler und Prof. Klaus Heringmit der Jakob-Leupold-Medaille der HTWK Leipzigfür besondere Verdienste um die Hochschule geehrt.
Außerdem wurde der Dissertationspreis an Dr. Raphael al Diban verliehen.
Sabine Giese – Engagement für Studierende
Sabine Giese (24, studierte seit WS 2017/18 Soziale Arbeit an der HTWK Leipzig) engagiertsich seit vielen Jahren in verschiedenen Gremien der akademischen Selbstverwaltung der HTWK Leipzig und landesweit für die Interessen der Studierenden. Sie war Sprecherin des FSR und Vertreterin ihrer Fakultät im StudierendenRates (StuRa) der HTWK Leipzig und später Sprecherin. In diesem Amt strukturierte sie den StuRa um und verbesserte laut StuRa dessen interne Arbeitsabläufe. Durch die Einführung einer Geschäftsführung aus den wichtigsten Referaten und die Einstellung einer Bürokraft auf ihr Betreiben hin konnte der StuRa effizienter arbeiten.
Sabine Giese war auch an der Systemakkreditierung der Hochschule beteiligt und als Wahlleiterin bei den Wahlen der Verfassten Studierendenschaft 2021 tätig.
Auch und besonders während der Pandemie setzte sie sich für die Interessen der Studierenden ein, z.B. für die Umsetzung von Maßnahmen wie Freiversuchsregelung und Verlängerung der Regelstudienzeit.
Seit Januar 2022 ist sie Mitglied im Verwaltungsrat des Studierendenwerks. Als Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) hat sie „während der Novellierung des sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes eine maßgebliche Rolle gespielt“, damit die Interessen der Studierenden angemessen berücksichtigt werden, so die studentischen Mitglieder des Senats sowie Sprecher bzw. Sprecherinnen des StuRa der HTWK Leipzig, die Sabine Giese für die Leupold-Medaille vorgeschlagen haben.
Prof. Dr.-Ing. Steffen Winkler – Leidenschaft für praxisnahes Studium
Steffen Winkler (Jahrgang 1956), der an der TU Dresden Technische Gebäudeausrüstung studierte, hatte schon einige Jahre Erfahrungen im Beruf gesammelt, bevor er 1996 als Professor für „Sanitär-, Hygiene und Installationstechnik“ an die damalige Fakultät Maschinenbau und Energietechnik der HTWK Leipzig berufen wurde.
Die Verbindung zur Praxis blieb ihm immer wichtig – damit lebte er den Kerngedanken der HTWK Leipzig auch ganz persönlich. Zu seinem eigentlichen Berufungsgebiet kam später die Expertise für Heizungstechnik, Klima- und Kältetechnik hinzu – alles Fächer, in denen er Lehrveranstaltungen gab. Das zeigt, wie breit er aufgestellt ist. Davon – und von seinen exzellenten, gewachsenen Beziehungen zu Unternehmen - profitierten seine Studierenden – in regelmäßigen Exkursionen mit ihnen sorgte er einmal mehr dafür, dass der Stoff anschaulich und praxistauglich vermittelt wird. Um die Jahrtausendwende erkannte er rasch die Notwendigkeit thermischer Solartechnik. Beim Neubau des Nieper-Baus, der 2015 eingeweiht wurde, sorgte er dafür, dass mehrgeschossige Versuchsstände nach seinen Plänen eingebaut wurden, die an deutschen HAWs ihresgleichen suchen. So wurde der „Sanitärturm“ von ihm selbst entworfen, zudem warb er persönlich Spenden für den Bau bei Praxispartnern ein.
Nicht nur in der Lehre engagierte sich Winkler, sondern auch in der akademischen Selbstverwaltung. Er hatte diverse Ämter inne, war u.a. Dekan und länger auch Studiendekan der Fakultät. Auch in überregionalen Gremien und Verbänden war er aktiv und beförderte die Netzwerkarbeit, z.B. wirkte er viele Jahre an der Organisation der Fachtagung „Energie + Gebäudetechnik“ mit.
„Aufgrund seines fachlichen Wissens, seiner aufgeschlossenen und kollegialen Art und seines Engagements in Lehre und akademischer Selbstverwaltung wurde er vom Kollegium und von den Studierenden außerordentlich geschätzt“, sagt Prof. Mathias Rudolph von der Fakultät Ingenieurwissenschaften in seiner Laudatio.
Seit September 2022 ist Prof. Steffen Winkler im Ruhestand.
Prof. Klaus Hering – E-Learning-Pionier über die HTWK Leipzig hinaus
2002 wurde Prof. Klaus Hering zum Professor für „Multimediale Systeme“ an die damalige Fakultät IMN (Informatik, Mathematik, Naturwissenschaften) der HTWK Leipzig berufen, nach einem Mathematikstudium und anschließender Promotion an der Universität Leipzig.
Die Übernahme der Professur an der HTWK Leipzig fiel in eine Zeit, zu der an der damaligen Fakultät IMN der neue Studiengang Medieninformatik mit Bachelor- und Masterabschluss aufgebaut wurde. Damals bedurfte es solcher Pioniere wie Hering, die sich im Zuge der inhaltlichen Profilierung des neuen Studiengangs in viele neue Themengebiete einarbeiteten, um ein attraktives und anspruchsvolles Curriculum zu entwickeln. Hering selbst übernahm eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen. Seine engagierte und didaktisch gut aufbereitete Lehre wurde von den Studierenden stets sehr geschätzt.
Als Hering 2004 die Funktion des E-Learning-Koordinators der Hochschule übernahm und mit einem kleinen Team begann, ein zentrales E-Learning-System aufzubauen, waren öffentlich zur Verfügung gestellte Lehrmaterialien in vielen Lehrveranstaltungen noch nicht selbstverständlich. Er erkannte schnell, dass für E-Learning hochschulübergreifende Kooperationen notwendig sind und übernahm 2005 die Organisation des Workshops on e-Learning (WeL), der seitdem jährlich an der HTWK Leipzig (später auch an der Hochschule Zittau-Görlitz) abgehalten wurde. Seit 2007 vertrat Hering die HTWK Leipzig zudem im Arbeitskreis E-Learning der Sächsischen Landesrektorenkonferenz (LRK). Er engagierte sich außerdem in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule und der Fakultät, bekleidete verschiedene Ämter und war von 2012 bis 2019 Dekan.
Ganz im Sinne unseres Leitbilds „Vernetzte Hochschule“ trieb er nebenbei die Schaffung des Instituts für Digitales Lehren und Lernen (IDLL) an der HTWK voran und wurde im Jahr 2019 dessen Gründungsdirektor. Die Institutsgründung kam genau zum richtigen Zeitpunkt, wie der Beginn der Corona-Pandemie wenige Monate später zeigte. Darüber hinaus engagierte sich Klaus Hering in seiner gesamten Zeit an der HTWK Leipzig in zahlreichen Forschungsprojekten mit Bezug zum E-Learning, oft in Verbundvorhaben mit anderen sächsischen Hochschulen. In den mehr als 20 Jahren seines Wirkens hat Professor Klaus Hering dafür gesorgt, dass die Hochschule mit ihrer E-Learning-Kompetenz weit über die Region hinaus sichtbar geworden ist.
Die Jakob-Leupold-Medaille wurde ihm - trotz seines schlechten Gesundheitszustandes - bereits im Januar 2024 persönlich verliehen, was ihn sehr freute.
Klaus Hering verstarb am 08. Februar 2024 nach längerer Krankheit (Nachruf).
Alle Fotos: Anne Schwerin/HTWK Leipzig
Hintergrund
Die Jakob-Leupold-Medaille wird vom Senat der HTWK Leipzig seit mehr als 30 Jahren jährlich an Personen verliehen, die sich durch herausragende Leistungen in besonderer Weise für die Hochschule verdient gemacht haben. Sie ist nach dem Wissenschaftler Jakob Leupold benannt, der Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhundert lebte und die Ingenieurwissenschaften vorangebracht hat.