Neu gestartetes Forschungsprojekt untersucht, wie Jugendliche mit medialen Informationen zum Themenfeld Flucht, Migration und Integration umgehen
Mit der „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 wurden die Themen Flucht, Migration und Integration zu einem der am lautesten geführten gesellschaftlichen und politischen Diskurse. Durch ihre Darstellung von Flucht, Fluchtursachen und Flüchtenden beeinflussen die Medien maßgeblich, wie sich die gesamtgesellschaftliche Diskussion entwickelt und wie jeder einzelne das Thema wahrnimmt.
In einem neu gestarteten Forschungsprojekt arbeiten die HTWK Leipzig, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg) zusammen, um den Umgang von Jugendlichen mit medialen Darstellungen von Flucht zu erforschen.
„Unser Ziel ist, die Strategien von 10- bis 16-Jährigen zur Bewältigung des Themas Flucht in ihren medialen und sozialen Zusammenhängen zu erforschen und Ansatzpunkte für die Stärkung individueller wie gesellschaftlicher Ressourcen zur Bewältigung herauszuarbeiten“, erklärt Gabriele Hooffacker, Journalistik-Professorin an der HTWK Leipzig. „Hier in Leipzig wollen wir Konzepte entwickeln, wie die erarbeiteten Ergebnisse in die Praxis von Journalismus, Journalistenausbildung sowie in die pädagogische Praxis der Arbeit mit Heranwachsenden in Schule und Jugendarbeit übertragen werden können.“
Die Wissenschaftler wollen dabei auf das Konzept des „Konstruktiven Journalismus“ zurückgreifen. Diese vergleichsweise junge Strömung im Journalismus zielt darauf, nicht nur von Problemen und negativen Ereignissen zu berichten, sondern auch Lösungsansätze für die angesprochenen Probleme zu diskutieren.
Das Forschungsprojekt „MeKriF“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren bis September 2020.