Studierende der Medientechnik haben ihre Hörspielproduktionen zu jüdischem Leben in Leipzig präsentiert
Nach fast zehn Monaten Arbeit war es am 8. Juli endlich soweit - Studierende der Medientechnik konnten bei einem jüdischen Themenabend beim Hörspielsommer 2021 ihre Hörspielreihe "Heimweh" vor Publikum zur Uraufführung bringen. Die Hörspiele sind in Kooperation mit der Leipziger Notenspur und unter Rücksprachen mit der jüdischen Gemeinde in Leipzig entstanden. Unterstützung bekamen die Studierenden auch von Hörspielproduzentin Pauline Kingsbury. Knapp 100 Besucherinnen und Besucher lauschten an diesem sonnigen Abend den vier Hörspielen. Auch intensive Diskussionen wurden in einer moderierten Fragerunde im Anschluss geführt. Abgerundet wurde der Abend mit Gesprächsrunden mit Thomas Schinkel, Musikwissenschaftler, und Svitlana Kapitanova und Musik vom Trio Rozhinkes. Projektleiterin seitens der HTWK war Susann Hommel, die sehr stolz auf die Leistung der Studierenden ist: "In sehr kurzer Zeit haben sie über das Medium Hörspiel einen tollen Zugang zu einem sehr anspruchsvollen Thema gefunden und dazu beigetragen Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens auf kreative Art und Weise sichtbar zu machen. Da kann ich nur den Hut ziehen."
Perspektivisch werden die Hörspiele weiterhin auf der Website der Leipziger Notenspur zu hören sein! Wir informieren Sie an geeigneter Stelle über die Veröffentlichung.
Impressionen vom Veranstaltungsabend
Über die Hörspiele
„Heimweh“ – Eine Hörspielreihe über jüdisches Leben in Leipzig
So ein Schlamassel
Familie Blumenfeld steckt bis zum Hals in den Vorbereitungen für den Sabbat, als plötzlich Fremde an der Tür klopfen. Es sind jüdische Einwanderer:innen aus Russland, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Begleiten Sie uns in die liberale jüdische Gemeinde Leipzigs zu Beginn des 20. Jahrhunderts und hören Sie selbst, mit welchen Herausforderungen die Gemeinde in dieser Zeit konfrontiert war.
Länge: 17 min
Regie: Issam Jawad
Erzähler: Lukas Auer
Isreal Blumfeld: Thorsten Doß
Esther Blumfeld: Milena Gürtler
Rachel Zaresik: Christin Pfeiffer
Shlomi Zaresik: Lukas Auer
Sitzungsleiter: Wilfried Reach
Jakov: Kay Liemann
Musiktitel mit freundlicher Unterstützung vom London Klezmer Quartet und Alexander Timofeev
Drei Dienstage
Die Ez-Chaim-Synagoge war ein Gotteshaus mit kurzer Geschichte, hatte aber dennoch eine große Bedeutung für das Leben der orthodoxen jüdischen Gemeinde in Leipzig. In diesem Kosmos lebten Jakov und Ada, ein jüdisches Paar aus dem Umfeld der Synagoge. Hier erfuhren die beiden eine prägende Zeit des Wandels mit bewegenden Erlebnissen und schockierenden Ereignissen.
Länge: 19 min
Regie: Jonas Klimm
Erzähler: Lukas Auer
Leyla: Michaela Henze
Ada: Victoria Findlay
Manuel: Lukas Auer
Jakov: Kay Liemann
Akkordeonist: Wilfried Reach
Rabbiner: Timotheus Arndt
Helfer: Patrick Becker
Musiktitel mit freundlicher Unterstützung von duo-phon-records, Preiser Records, gpARTS // GermanPops Orchestra und Supraphon &nbs
Licht
Für Friedrich ist der Arbeiterchor, in den ihn der jüdische Chorleiter Barnet Licht eingeladen hat, ein neuer wichtiger Anlaufpunkt. Er lernt nicht nur, dass er als Fabrikarbeiter ein Recht auf Kultur hat, sondern er lernt auch neue jüdische und nichtjüdische Freunde kennen. Wie werden sich die Verhältnisse in den 1930er und 40er Jahren ändern? Kann Friedrich den Kontakt zu den jüdischen Freunden aufrechterhalten? Werden Barnet Lichts Bemühungen für ein deutsch-jüdisches Miteinander weiterwirken?
Länge: 16 min
Regie: Clemens Moeller
Erzähler: Lukas Auer
Barnet Licht: Wilfried Reach
Friedrich: Patrick Becker
Ilai: Tony Kruschinski
Ältere Hausbewohnerin: Luisa Gruber
Passantin: Christin Pfeiffer
Musiktitel mit freundlicher Unterstützung der Verlagsgruppe Kamprad
Das letzte Konzert
Mirjam Zunser ist im Leipzig der 1930er Jahre eine angesehene und talentierte junge Musikerin. Als Jüdin in Nazi-Deutschland sind ihr Leben und die Ausübung ihrer Kunst jedoch stark bedroht. Sie beschließt, wie viele weitere verfolgte Menschen, zu fliehen. In ihrem letzten Leipziger Konzert treffen Erinnerungen, Hoffnungen und Sorgen aufeinander. Ihre Flucht endet auch im Exil nicht.
Länge: 11 min
Regie: Matthias Winkel
Erzähler: Lukas Auer
Barnet Licht: Wilfried Reach
Mirjam Zunser: Lilian Prent
Tanja Zunser: Laura Götz
Friedrich: Patrick Becker
Zeitungsverkäuferin: Luisa Gruber
Zuschauerin 1: Milena Gürtler
Zuschauerin 2: Christin Pfeiffer
Musiktitel mit freundlicher Unterstützung von audite recordings und Bella Musica