Mit auf dem Programm standen am 06.09.2022 eine Diskussion zum aktuellen Spannungsfeld der oberflächennahen Geothermie zwischen Praxis und Wissenschaft sowie ein Science Slam.
Beim EASyQuart-Anwenderworkshop im Leipziger KUBUS wurden am 6.09.2022 am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung zentrale Entwicklungen des Forschungsprojektes aufgezeigt. Eine Podiumsdiskussion unter Mitwirkung von Vertretern aus Forschung und Praxis führte in den Workshop ein. Im Gespräch mit dem Auditorium diskutierte man das Thema „Forschung zur oberflächennahen Geothermie im Spannungsfeld zwischen Praxis und Wissenschaft“. Ein wichtiges Fazit der Diskussionsrunde ist die Tatsache, dass für oberflächennahe geothermische Nutzungen unbedingt ein kürzerer Weg in die Praxis notwendig ist und gemeinsam mit Behörden und Verwaltungen zeitnah umgesetzt werden sollte.
Im Anschluss wurden verschiedene Forschungsergebnisse aus dem EASyQuart-Projekt vorgestellt, so unter anderem die Untersuchungen zur Sensitivität von Parametern in Bezug auf die Auslegung von geothermischen Anlagen. Es wurde betont, dass die Funktionsweise der Anlagen langfristig und zuverlässig gewährleistet werden muss, was jedoch eine komplizierte und herausfordernde Aufgabe sei, da häufig keine genauen Daten über die Beschaffenheit des Untergrundes vorliegen. Aber je genauer man den Untergrund kennt, umso bessere Vorhersagen können mittels numerischer Simulationen getroffen werden. So kommt es also darauf an, die Parameter zu kennen, die entscheidend für die Auslegung sind und diese möglichst genau und zuverlässig zu ermitteln. Ebenso wichtig sei die Abstimmung zwischen installierter Haustechnik und der zugehörigen geothermischen Anlage, was auch im Projekt untersucht wurde. Des Weiteren spielen auch eine zielgerichtete Erkundungsstrategie sowie ein passendes Monitoring eine wichtige Rolle für Auslegung, Planung und Betrieb von Erdwärmesondenanlagen.
Ein weiterer Höhepunkt des Workshops war die Vorstellung der Forschungsprojekte GeoWaermeWende (RWTH Aachen), Geo-Resume (ISFH Emmerthal), MultiSource (TH Nürnberg) sowie QEWSplus (Hochschule Biberach) im Rahmen von Science Slam Vorträgen. Es zeigte sich, dass viele Schnittstellen zwischen diesen Projekten und dem EASyQuart-Projekt existieren, sodass zukünftige Projektkooperationen möglich sind. „Man denkt immer, man macht nur allein ganz was Tolles, aber es sind da viel mehr, die sich mit ganz ähnlichen Problemen beschäftigen. Wenn die sich miteinander austauschen, dann kann dies alle schneller voranbringen.“, so der Kommentar eines Workshop-Teilnehmers.
EASyQuart
Das BMWi-Projekt EASyQuart ist ein Gemeinschaftsprojekt der Verbundpartner geoENERGIE Konzept GmbH Freiberg, dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung - UFZ und der HTWK Leipzig. Projektziel ist die energieeffiziente Auslegung und Planung dezentraler Versorgungsnetze zum Heizen und Kühlen von Stadtquartieren, ein Thema, welches aktuell eine ganz neue Brisanz erfährt.
Das Programm des Anwenderworkshops vom 6.09.2022 und die Präsentationen der wissenschaftlichen Beiträge (als PDF-Dateien) finden sich auf der Projektwebsite des UFZ.