HTWK Leipzig richtet erstmals Aktionstag „World Usability Day 2017“ in Leipzig mit aus
„Usability“ steht am Donnerstag, dem 9. November 2017 Mittelpunkt des World Usability Day 2017 - erstmals auch an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Usability wird umgangssprachlich häufig mit „Benutzerfreundlichkeit“ übersetzt, auch wenn die offizielle Übersetzung „Gebrauchstauglichkeit“ lautet. Ab 9 Uhr finden im Gutenberg-Bau zahlreiche Vorträge und Workshops rund um das Thema Bedienbarkeit digitaler Produkte statt. Das diesjährige Motto lautet „Inclusion through User Experience“ (Gleichberechtigte Teilhabe für alle durch nutzergerechte Gestaltung). Organisiert wird dieser Aktionstag in Kooperation mit der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) und der Firma IT Sonix aus Leipzig.
Interessierte können sich auf spannende Vorträge freuen: Zwei parallel stattfindende Vortragsreihen Inklusion durch User Experience und Usability Engineering: Chancen & Entwicklung bieten ein breites Spektrum an Themen von Barrierefreiheit über Usability von Apps bis hin zu Usability für den Online-Handel. Als Hauptredner konnte Jan Eric Hellbusch, Autor der Standardwerke „Barrierefreies Webdesign“ sowie „Barrierefreiheit verstehen und umsetzen“, gewonnen werden. Ein ebenfalls im Rahmen der Tagung angebotener Workshop der Firma eResult zum Thema „Design Thinking“ war bereits zwölf Stunden nach Anmeldebeginn ausgebucht.
„Wir freuen uns sehr, mit dieser Tagung erstmals wieder einen World Usability Day in Ostdeutschland anbieten zu können“, sagt Prof. Dr. Ulrich Nikolaus als Mitorganisator seitens der HTWK Leipzig. „Usability ist ein fester Bestandteil unserer Ausbildung – sowohl in der Informatik als auch an der Fakultät Medien. Wir freuen uns daher, mit dieser Veranstaltung einen Beitrag dazu zu leisten, gute Bedienbarkeit auch über die reine Lehre hinaus stärker in den Fokus zu rücken.“
Hintergrund
Der World Usability Day (WUD) wurde 2004 von der Usability Professionals Association (UPA) initiiert und wird seit 2005 jährlich am zweiten Donnerstag im November begangen. Der WUD knüpft ein weltweites Band zwischen Forschung, Industrie, Bildung, Verwaltung und Benutzern und stellt die Benutzerfreundlichkeit von technischen Geräten und Programmen in den Fokus. Mittlerweile finden an diesem Tag mehr als 200 kostenfreie Veranstaltungen in über 40 Ländern statt, die den fachlichen Austausch sowie Diskussionen usability-relevanter Trends anregen und fördern.
Veranstaltungsort: HTWK Leipzig, Gutenberg-Bau, Gustav-Freytag-Straße 42, 04277 Leipzig
Weitere Informationen:
https://fm.htwk-leipzig.de/weiterbildung/tagungen/world-usability-day-2017/
World Usability Day
15.06 Uhr, Gewandhaus, Eingangsbereich: Ines Vorwerg hält in den Menschenmengen Ausschau nach dem Presseteam. Die Managementstudentin ist heute Aushilfe. Wenn die Erstsemester in zwei Stunden offiziell in die Reihen der Hochschule aufgenommen sind und das Haus verlassen, soll sie am Ausgang den brandneuen HTWK.report verteilen. Leichte Übung, Stressfaktor Null.
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15.11 Uhr, gleiche Stelle: Rektorin Gesine Grande ist eingetroffen – und hat eine Hiobsbotschaft für die Organisatoren im Gepäck. Traditionell begrüßt der Studierendenrat die Neuen, doch soeben hat der Sprecher kurzfristig abgesagt. Krank. „Oh, Ines, dann musst du wohl ran“, sagt einer aus dem PR-Team und knufft der 26-Jährigen in die Seite. Das war natürlich ein Scherz. Allerdings nicht für die Rektorin, die umgehend die Lage sondiert. „Ähm, nun ja, Sie studieren ja wirklich bei uns, nicht wahr?! Hmmh, was denken Sie? Können Sie das? Machen Sie das für uns, das wäre großartig?!“ Ines wirkt kurz überfahren. Das Jahrbuch austeilen, mit Gehirn im Economy-Modus, na gut – und nun das …
15.12 Uhr: Ines sagt zu. Ein wenig zögerlich.
15.13 Uhr: Bevor Ines den spontanen Entschluss bereuen kann, macht Rektorin Grande geschickt den Sack zu: Es gehe ja nur um ein paar Minuten. „Seien Sie einfach Sie selbst.“ Und sowas. „Was würden Sie denn sagen?“ Die Berater wollen einflüstern, Grande bremst ihre Mannschaft aus und wendet sich an die Studentin: „Nee nee, sagen Sie doch wirklich einfach mal selbst frei heraus, was Sie so ansprechen würden.“ Kurzes Schulterzucken. Dann: Gute Entscheidung. Tolle Stadt. Prima Hochschule. Vor zwei Jahren saß ich auch da unten. Genießt das Leben, und auch das Studium. Sogar das macht Spaß. Meistens.
15.14 Uhr: Die spontanen Schnipsel gefallen sehr, die Rektorin atmet innerlich tief durch. Ein sehr überzeugtes „Sie schaffen das!“, dann eilt Grande zum Bühneneingang.
15.15 Uhr, etwas abseits: Ein Zettel wird gezückt. Stichworte wandern zu Papier. „Aufgeregt, Ines?“ - „Nöö, geht. Bin ich ganz rot?“ Entwarnung. Nix ist rot.
15.21 Uhr: „Darf ich dann eigentlich auch gleich für den Ba-Hu-Elferrat werben?“ Jetzt wird’s also strategisch, Ines ist Närrin durch und durch, der Ba-Hu ist zwar die Institution der Hochschule für die fünfte Jahreszeit, aber Werbung kann ja trotzdem nicht schaden. Daher: „Ganz ehrlich, Ines – wer bitte sollte dir das verübeln? Verknüpf‘s doch mit deinem Engagiert-Euch-Aufruf …“ Ines entspannt zunehmend.
15.32 Uhr: Ines sitzt in Reihe 1, quasi schon halb auf der Bühne. Auf die leeren VIP-Plätze nebenan ziehen Hochschulleitung, Senatoren und Ehrengäste ein. Rektorin Grande nickt ihr zu. Musik setzt ein, die Veranstaltung läuft.
15.52 Uhr: Die erste Rede hat Rektorin Grande selbst gehalten, die Neuen sind jetzt offiziell auch „HTWK“. Grande blinzelt: „Und jetzt muss ich wirklich noch was erzählen“, sagt sie und umreißt in groben Zügen, warum jetzt nicht der StuRa spricht, sondern Ines Vorwerg.
15.53 Uhr: Besagte Ersatzperson nimmt sich in einer Souveränität die Bühne, die sie vorher selbst nicht erahnt hätte. Ihr DIN-A7-Block erweist sich nach dem ersten Satz als untauglich und unnötig zugleich. Ines wirft ihn aufs Pult und schaltet um auf „freie Rede“. Die gelingt ihr in herzerfrischender Weise. Natürlich kommt der Ba-Hu stellvertretend für sinnvolles studentisches Freizeitverhalten ins Spiel.
15.55 Uhr: Ines adelt die Hochschulbibliothek („Echt, die ist toll. Nicht wie bei der Uni. Da kriegt ihr keinen Platz, das ist voll, das nervt. Leiht euch dort Bücher, okay, aber dann lest sie hier in der Bibo!“). Im Auditorium strahlt die Bibo-Chefin.
15.56 Uhr: Ines adelt die Stadt Leipzig. („Was man hier alles machen kann, Kultur, Sport! Wahnsinn.“) Im Auditorium strahlt Leipzigs OBM Burkhard Jung – obwohl sie ihm soeben seine Kernbotschaft geklaut hat. :-)
15.57 Uhr: „Und bildet Euch hier. Macht was für Euch. Bleibt dran.“ Dann fällt da noch dieser Satz: „Ach ja, und macht diesen Rhetorik-Kurs, ich glaube, das hilft.“ Herzhaftes Lachen aus etwa 1600 Kehlen. Eigenen Angaben zufolge ohne nennenswerte Moderationserfahrung, läuft die Studentin zu Hochform auf und ist sich dessen offenbar in gewitzt-charmanter Weise bewusst. Ein kurzer Gruß, und für Ines Vorwerg fällt der Vorhang.
17.14 Uhr: Am Eingang werden die Jahresberichte verteilt. Ines sagt hinterher: „Ich glaube, ich weiß jetzt, wie sich die Affen im Zoo fühlen.“ – „Ähm Ines, also mich wundert das jetzt nicht!“
17.33 Uhr: „Echt gut, dass ich mir die Bluse noch angezogen habe. Also wenn ich das gewusst hä…“ – „Ines, äh, lass uns mal da hinten die Treppe raufgehen. Da oben gibt’s irgendwo Häppchen. Ich denke, du bist eingeladen.“