Was war eigentlich das Waldsterben 1.0? Eine Umweltdebatte zwischen Wissenschaft, Politik und Medien
Anfang der 1980er Jahre alarmierten Nachrichten über den Sauren Regen und Schäden an Waldbäumen die Öffentlichkeit, besonders – aber nicht ausschließlich - in der damaligen BRD. Ganz konkret entstand die wissenschaftlich begründete Befürchtung, dass der Wald aufgrund von Umweltbelastungen in absehbarer Zeit komplett absterben könnte. In absehbarer Zeit hieß je nach Prognose in 5 bis 30 Jahren. Dies würde eine ökologische Katastrophe mit unabsehbaren Ausmaßen nach sich ziehen.
Das Waldsterben wurde zum Gegenstand einer der prägendsten Umweltdebatten der Zeitgeschichte. Dabei ging es um den Wald und Abgase in der Luft aber auch generell um das Verhältnis zur Umwelt und die Zukunft der Industriegesellschaft. Weshalb, so lautet die Ausgangsfrage des Vortrags, debattierte praktisch die gesamte (west-)deutsche Gesellschaft in den 1980er Jahre so intensiv über ein offenbar neu entdecktes Umweltproblem, das wenige Jahre zuvor nur Fachleute interessiert hatte? Wie bildete sich eine so intensiv und teils emotional geführte Debatte wie die über das Waldsterben im Zusammenspiel von Wissenschaft, Umweltbewegung, Medien und Politik heraus? Schließlich: Kann uns dieses Beispiel helfen, aktuelle Umweltdebatten besser zu verstehen?
Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Ringvorlesung „WALD - unter Klimastress und Nutzungsdruck“ im Sommersemester 2021. Der Besuch ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.