HTWK Leipzig ist mit 1,6 Millionen Euro Fördermitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den Jahren 2020 bis 2022 Platz sieben aller HAW
Der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ist es gelungen, 1,6 Millionen Euro Forschungsförderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einzuwerben. Das ist die höchste Summe, die eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in den ostdeutschen Bundesländern im Zeitraum 2020 bis 2022 erhalten hat. Deutschlandweit erreichte die HTWK Leipzig damit Platz sieben von insgesamt 100 geförderten HAW.
Prof. Dr. Faouzi Derbel, Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit der HTWK Leipzig: „Es ist nicht selbstverständlich, von der DFG eine Förderung zu erhalten. Die Bedingungen sind hart und der Wettbewerb enorm – daher ist eine Förderzusage zugleich eine Würdigung herausragender Projektideen. Deshalb freut es mich sehr, dass die Hochschule sich über die Jahre hinweg einen Spitzenplatz unter den DFG-geförderten HAW erarbeiten konnte. Nichtsdestotrotz kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die insgesamt von HAW eingeworbenen DFG-Mittel gering sind und unter einem Prozent des gesamten DFG-Etats liegen.“
Was sind Drittmittel?
Forschung an Hochschulen finanziert sich neben einer staatlichen Grundfinanzierung vor allem aus eingeworbenen Drittmitteln. Gerade HAW finanzieren ihre Forschungen überdurchschnittlich durch Drittmittel. Diese werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in wettbewerblich geleiteten Verfahren eingeworben. Die zweitgrößte Drittmittelgeberin ist hierzulande die DFG, die Forschung projektbasiert fördert. Der Förderungsetat der DFG besteht zu zwei Dritteln aus Steuergeldern vom Bund und zu einem Drittel aus Steuergeldern der Länder. In den vergangenen Jahren nahm der Anteil der Drittmittel an der Hochschulfinanzierung gegenüber den Grundmitteln deutlich zu, wobei der Anteil der Wirtschaft als Geldgeber für Forschung sprunghaft zurückging.
DFG-Projekte an der HTWK Leipzig
Die Förderungen der DFG kommen nicht von ungefähr: Die HTWK Leipzig profiliert sich seit Jahren strategisch, dabei entstanden unter anderem Kompetenzzentren zur Werkstoffforschung (Leipzig Center of Materials Science) und zur Drucktechnik (Smart Surfaces), für die die Hochschule DFG-Gelder eingeworben hat, die teilweise erst im nächsten Berichtszeitraum erfasst werden. Die aktuellen Zahlen erschienen im DFG-Förderatlas und beziehen sich auf 2020 bis 2022. Der Förderatlas 2027 wird den Berichtszeitraum 2023 bis 2025 erfassen.
Die 1,6 Millionen Euro der DFG finanzierten an der HTWK Leipzig in den Jahren 2020 bis 2022 Einzelprojekte, Forschungsgruppen und Forschungsgeräte aus den Themengebieten Bauwesen und Architektur, Informatik und Elektrotechnik sowie Geisteswissenschaften. Dank einer Großgeräte-Finanzierung erhielt die Hochschule ein neues Rasterelektronenmikroskop sowie einen Computertomographen. Die Großgeräte helfen Forschenden am Leipzig Center of Materials Science, ressourcenschonende und nachhaltige Bau- und Werkstoffe zu entwickeln.
Eine Auswahl von DFG-geförderten Projekten an der HTWK Leipzig finden Sie hier:
Theater:Raum
Architektur und Raum für die Aufführungskünste: Häuser und Orte künstlerisch-kultureller Mischnutzungen – Zugänglichkeit, Programmierung und erweiterte Szenografien
Prof. Dr. Annette Menting, Laufzeit: 01.10.2016 – 28.02.2025
Schadenslokalisation
Schadenslokalisation und Zustandsidentifikation auf Basis unscharfer Beobachtungen mit H-unendlich-Schätz- und Subspace-Methoden im Lebenszyklus instationärer, mechanischer Strukturen unter ambienter Anregung
Prof. Dr. Armin Lenzen, Laufzeit: seit 2017
Die Villa von Sette Bassi in Rom
Bauhistorische Neubearbeitung und Rekonstruktion einer Villenanlage in Rom
Prof. Dr. Ulrich Weferling, Laufzeit: 01.05.2020 – 31.10.2024
DINOBBIO
Nachhaltige Nutzung der brasilianischen Artenvielfalt - Nutzung verknüpfter Daten zum Auffinden von Naturstoffen
Prof. Dr. Thomas Riechert, Laufzeit: 01.10.2021 – 30.09.2024
Großgeräte für Werkstoffforschung
Großgeräte für mehrdimensionale und skalenübergreifende Werkstoffforschung
Prof. Dr. Robert Böhm, Laufzeit: 01.01.2022 – 31.12.2026
Hundert Plus
Verbundprojekt zum DFG-Schwerpunktprogramm „Hundert plus – Verlängerung der Lebensdauer komplexer Baustrukturen durch intelligente Digitalisierung“ (SPP 2388)
Prof. Dr. Armin Lenzen, Laufzeit: 01.09.2022 – 31.08.2025
MF Discharge
Entladungen bei Gleichspannung mit überlagerter mittelfrequenter Spannung an Grenzflächen in Hochspannungs-Isoliersystemen
Prof. Dr. Carsten Leu, Laufzeit: 01.06.2021 – 31.08.2023
Professorale Karrieremuster der Frühen Neuzeit
Entwicklung einer wissenschaftlichen Methode zur Forschung auf online verfügbaren und verteilten Forschungsdatenbanken der Universitätsgeschichte
Prof. Dr. Thomas Riechert, 2016 – 2023
Jenseits von Ost und West
Die Geokommunikation der „Heiligen Landschaften“ (Sacred Landscapes) von „Duklja“ und „Raška“ durch Raum und Zeit (11.-14. Jahrhundert)
Prof. Dr. Johannes Tripps, Laufzeit 2020 - 2024
Polymerfasern
Vorhersage und Modellierung des Einflusses thermischer und optischer Behandlungsschritte auf die strukturellen Eigenschaften optischer Polymerfasern
Prof. Dr. Christian-Alexander Bunge; Prof. Dr. Thomas Gries, Laufzeit: 2018 - 2020
Spektrale Methoden
Unsicherheits- und Sensitivitätsanalyse von gekoppelten Systemen bestehend aus einer elektromagnetischen Feldanordnung und einem dynamischen nichtlinearen Netzwerk mittels spektraler Methoden
Dr. Konstantin Weise, Laufzeit: 2016 - 2024
Antakya
Archäologische Untersuchungen im Stadtgebiet von Antakya (Antiochia am Orontes), Abschlußarbeiten und Auswertung
Prof. Dr. Ulrich Weferling, Laufzeit: 2014 - 2024